Donnerstag, 5. Mai 2022

Mord und Totschlag im SPIEGEL

Nach wie vor scheint es keine studierten Juristen in der Redaktion des SPIEGEL zu geben, die bereit sind, Artikel über juristische Themen wenigstens zu überfliegen, um die gröbsten Patzer zu vermeiden.

Für einen Mord wegen Totschlags verurteilt zu werden, wäre jedenfalls nach deutschem Rechtsverständnis ein kleiner Justizskandal, da sich die Tötungsdelikte Mord und Totschlag grundlegend unterscheiden, wenn auch beiden Verbrechen das gewaltsame Ableben eines Menschen gemein ist.

Man muss allerdings nicht nur im SPIEGEL vorsichtig mit der ungeprüften Übernahme von juristischen Darstellungen sein, da unwissende Schreiberlinge in zahlreichen Medien ihr Unwesen treiben, der Leserschaft ihr Halbwissen unterjubeln und dafür bisweilen auch noch gefeiert werden.  

2 Kommentare:

  1. Ich hatte mich tatsächlich mal an einem Verhandlungstag in den NSU-Prozess gehockt. Was ich dann über just diesen Verhandlungstag in der Presse las deckte sich nur peripher mit meiner Wahrnehmung und Erinnerung, auch und insbesondere bei Details. Unterhaltsam fand ich auch die Abstimmungen zwischen den Journalisten, die selbst wohl nur Bahnhof verstanden haben und versucht haben, sich einen Reim darauf zu machen, was da geschieht. Insgesamt ein klägliches Bild, was diese Zunft da abliefert... in der Kategorie Mord und Totschlag ist mir auch noch der "Mord aus Heimtücke" in Erinnerung geblieben. Negativ im Gedächtnis geblieben ist mir insbesondere auch die vielgepriesene Quasi-Juristin honoris causa, die in jeder zweiten Doku oder Talkshow hockt.

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  2. P.S. - aktuelles Beispiel: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-landgericht-porsche-mord-revision-urteil-1.5575601

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