Freitag, 20. Januar 2017

Jens Maier, Richter am Landgericht Dresden und AfD-Direktkandidat

Über deutsche Richter berichte ich in der Regel anonym, weil meine Beiträge meistens etwas mit den von mir bearbeiten Fällen zu tun haben. Nun habe ich gerade über einen Richter Jens Maier gelesen, dessen Äußerungen die Medienlandschaft in helle Aufregung versetzen. Schon in der Vergangenheit hätte ich auf Jens Maier stoßen können, wenn ich den einen oder anderen juristischen Blog konsequent verfolgt hätte.

Nun soll der am Landgericht Dresden beschäftigte Richter in einer Rede gesagt haben, dass die Herstellung von Mischvölkern in Europa nicht zu ertragen sei. Jens Maier hat Zeitungsangaben zu Folge auch in Bezug auf den Umgang der Deutschen mit dem Nationalsozialismus während einer AfD-Veranstaltung mit Björn Höcke konstatiert "Ich erkläre hiermit diesen Schuldkult für beendet, für endgültig beendet." Die NPD sei nach Richter Maier deshalb gewählt worden, weil sie als einzige Partei immer geschlossen zu Deutschland gestanden habe. Auf derselben Veranstaltung am 17.01.2017 hatte der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke vom Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ gesprochen.

Unter dem Aspekt der Meinungsfreiheit und des richterlichen Dienstrechts sind die dem Dresdner Robenträger zugeschriebenen Äußerungen unspektakulär. Ungewöhnlich ist dagegen die Offenheit des Richters, der sich selbst als deutschen Patrioten bezeichnet und seine Ansichten im Namen der AfD verbreitet, die nicht nur in der Medienöffentlichkeit stark kritisiert wird. Auch im Gericht scheint die Sonne für Meier nicht mehr ganz so hell zu scheinen: "Sobald bekannt ist, dass Du in dieser Partei bist, da kannst du erleben, wie sich das Klima abkühlt, das sonst eigentlich freundlich um dich herum gewesen ist." Das klingt schwer nach Kantinenmobbing, Höchsstrafe für jeden Schwarzkittel. Wer sich einen näheren Eindruck über Richter Jens Meier verschaffen möchte, kann seinen Worten vor dem AfD-Kreisverband Dresden lauschen.

7 Kommentare:

  1. Gut geschrieben, ich zitiere Herrn RA Möbius:
    "...Auch im Gericht scheint die Sonne für Meier nicht mehr ganz so hell zu scheinen.."

    Denn "Ein Platz an der Sonne" ist ein Slogen aus der Nazizeit und würde somit zu diesem Richter passen.

    AntwortenLöschen
  2. Sie verbreiten Fakenews. Der "Platz an der Sonne" stammt von WilhelmII und daher, falls Sie das nicht wissen, nicht aus der Nazizeit. Herr Maas, bitte schnell handeln!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Fakenews? Oh Welt! Fake und Fakenews ist ja ein Unterschichten-Schnellbegriff gegen die Bessergestellten.

      Löschen
  3. Hmm, ein "Platz an der Sonne" ist eigentlich der Slogan der Fernsehlotterie in den Siebzigern....wurde auch von Udo Jürgens besungen.."zeig mir den Platz an der Sonne, wo alle Menschen, sich verstehn..."
    Der Ausspruch "Majestät benötigen Sonne" stammt von einem Arzt des Kaisers..Wilhelm II.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. bitte nicht verwechseln mit dem Dokumentarfilm "Majestät brauchen Sonne".......

      Löschen
    2. Der Udo wusste nicht, was er da singt.
      Wie kann so ein Heini hier als Referenz genannt werden??????

      Löschen
  4. toller Artikel - danke !!

    AntwortenLöschen